Restauranttipps

Alte Espressomaschinen

Diese historische Espressomaschine EMI Ariete verfügt über 2 Brühgruppen der Bauart E-61. Sie stammt aus den 60er Jahren und wird unrestauriert verkauft.EMIAriete
Pumpe, 2-gruppig - Diese historische Espressomaschine EMI Ariete verfügt über 2 Brühgruppen der Bauart E-61. Sie stammt aus den 60er Jahren und wird unrestauriert verkauft.
Preis: 800 Euro

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Sehr romantisch

Bewertung

Restaurant: La Kambusa


Besuch am: 04.08.2005
Region: Piemonte

La Kambusa

Verbania am Lago Maggiore ist sicherlich in einer der schönsten Gegenden Italiens gelegen und auch wenn der Ort selbst eher unspektakulär ist, treibt es jedes Jahr dann doch eine Schar Touristen durch die Gassen der Altstadt. Das bringt, wie in jedem anderen Touristenort auch, mit sich, dass man bei der Auswahl seiner Restaurants genauer hinschauen sollte. Ein hoher Anzahl an "Laufkundschaft" trägt üblicherweise nicht zur Hebung des generellen kulinarischen Standards bei. Ich zum Beispiel gehe fast überhaupt nicht in meinem Heimatort essen sondern bevorzuge eine Auswahl ganz hervorragender Lokale im näheren Umland. Gleichwohl finden sich offenkundig auch in Verbania selbst durchaus empfehlenswerte Gaststätten, in denen man einen sehr angenehmen Abend zu sinnvollen Preisen verbringen kann.

Einer dieser empfehlenswerten Einkehrorte ist das "La Kambusa" in Verbania-Intra, nur wenige Schritte von der eindrucksvollen Basilica di San Vittore entfernt, in der seit kurzem verkehrsberuhigten Via XXV Aprile. Das von Fabrizio di Sacco und seiner holländischen Partnerin Jetske van Stempfoort betriebene Lokal besticht gleich beim Betreten durch die äußerst geschmackvolle Einrichtung, die im übrigen wunderbar mit der Ziegelgewölbedecke, dem offenen Kamin und weiteren Schmankerln des hervorragend restaurierten Hauses harmoniert. Neben der auffällig geschmackvoll bestückten Bar finden sich zwei kleine Speiseräume mit nur sehr wenigen Tischen sowie ein winziger Biergarten im romantischen Hinterhof. Das alles macht einen sehr heimeligen und einladenden Eindruck, der durch die beiden äußerst aufmerksamen und humorvollen Inhaber nur noch verstärkt wird. Der erste Eindruck ist also äußerst positiv. Mein Besuch fand im Rahmen einer Geburtstagsfeier statt, so dass wir als fröhlich lärmende Gesellschaft das Restaurant ziemlich allein in Beschlag nahmen aber ich vermute, dass ein gewöhnlicher Abend sicherlich in sehr ruhiger, romantischer Atmosphäre verbracht werden kann.

Als Vorspeise wählte ich furchtbar wohlschmeckende zart geräucherte Entenbrustscheibchen mit einem Hauch von Balsamico. Diese waren so vortrefflich arrangiert, dass mir fast die Freude auf die weiteren Gänge verging aus Angst, das soeben gefeierte Geschmackserlebins zu überdecken. Als Primo wählte ich dann aber dennoch die Maltagliati mit Broccoli und kalabrischem Ricotta. Maltagliati würde wörtlich "schlecht geschnittene" bedeuten und so sieht diese Pasta denn auch in der Tat handgefertigt aus. Ich habe im Trubel der Feierlichkeiten vergessen zu fragen, ob die Pasta selbst hergestellt wird, werde diese Information aber sicherlich bald nachreichen. Sehr wohlschmeckend war der erste Gang allemal. Ebenso wenig enttäuschte das piemontesische Rinderfilet mit Barolosauce, dem ich auf der Speisekarte nicht widerstehen konnte. Man versicherte mir, es wurde für dieses hiesige Nationalgericht tatsächlich Barolo verwendet, ich persönlich halte die Verkochung dieses Spitzenweines für glatte Verschwendung und verwende selbst allerhöchstens einen einfachen Barbera. Aber ich bin ja auch kein stolzer Piemontese. Der krönende Abschluss war allerdings das hausgemachte Dolce, zwei Kugeln Vanille- und Cacaomousse perfekter Konsistenz und Temperatur an hervorragender Vanillesauce. Ein Gedicht! Der Kaffee wird in einer Handhebelmaschine bereitet (!) und als Digestif stehen eine Auswahl erlesener Grappas, Cognacs und Whisk(e)ys zur Auswahl. Mir hatte es ein 24-jähriger Single Malt angetan - es gab ja schließlich Anlass zum Feiern.

Die aufgerufenen Preise liegen absolut in der Norm (Primi 6-8 EUR, Secondi 11-14 EUR), es wird zum Beispiel kein extra Coperto berechnet, die Qualität der Küche ist sicherlich deutlich oberhalb des für ein normales Ristorante dieses Niveaus zu erwartenden. Alles in allem war der Besuch eine äußerst angenehme Überraschung und die Kambusa hat hohe Chancen, mein Stammrestaurant in Verbania zu werden. Ich hatte Gelegenheit, mich mit den Inhabern am Ende des Abends noch lange über den Status der Kochkunst in der Gegend und ihre eigenen Ambitionen zu unterhalten. Frau van Stempfoort spricht im übrigen hervorragend deutsch, so dass sich auch ohne Sprachfähigkeiten keine Missverständnisse in einen Besuch einschleichen sollten. Man verzeihe mir meine euphorisierte Restaurantkritik, aber die Kambusa hat so ziemlich alles, was ich mir von einem Restaurant an der Ecke erwarte: es ist furchtbar gemütlich und man isst hervorragend, dabei nicht überfeinert. Gehen sie mal hin.

Update: Zwischenzeitlich hat das Restaurant den Betreiber gewechselt, so dass alles oben gesagte jetzt noch viel besser sein kann oder schlechter oder ganz anders.

Kai Tippmann


Kontaktdaten
La Kambusa
XXV Aprile, 21
28921 Verbania
Telefon: 0039-0323-516297
Fax:
E-Mail: