Buchtipps

Alte Espressomaschinen

Diese Faema Urania mit zwei Handhebel-Brühgruppen entstammt der 2. Baureihe und ist noch nicht technisch instandgesetzt, aber komplett.FaemaUrania
Handhebel, 2-gruppig - Diese Faema Urania mit zwei Handhebel-Brühgruppen entstammt der 2. Baureihe und ist noch nicht technisch instandgesetzt, aber komplett.
Preis: x Euro

Buchtipp:

Etta Scollo: In ConcertoEtta Scollo: In Concerto

Restauranttipp:

Vecchia trattoria della pesaGemütlich, rustikal, gutes Essen Ach, was soll man meckern, wenn man zu seinem Geburtstag von einer netten und gutaussehenden Italienerin in ein heimeliges Lokal...

Literaturtipps & Rezensionen

Margaret Minker: Das Wasserhaus. Ein Roman aus Ligurien.

"Vor ca. 20.000 Jahren erreicht die letzte Eiszeit ihr Kältemaximum. Der Raum nördlich der Alpen wird für die meisten Tiere und Menschen so gut wie unbewohnbar. Vermutlich ziehen sich die wenigen Menschen Mitteleuropas nach Südeuropa und Vorderasien zurück." Man kann unsere Vorfahren verstehen, Widerstandskraft gegen die Unfährnisse der Witterung ist nicht wirklich eine Tugend, es ist eine eingebildete Notwendigkeit.

Der Roman "das Wasserhaus" entführt uns nach Montegrazie, ein beschauliches Bergdorf in Ligurien. Das ligurische Hinterland, abseits vom Gewirr der Uferstraße, ist seit einigen Jahrzehnten Tummelplatz für Aussteiger aller Art; Alt-Hippies, Lebens- und andere Künstler und Italienliebhaber aller Art beleben die Täler, die in klimatisch weniger gesegneten Regionen sicher weit weniger belebt wären. Man kann das verstehen, wenn man auf der Terrasse eines verschachtelten, ockerfarbenen ligurischen Häuschens sitzt und beim Wein aufs Meer blickt. Olivenhaine, Kakteen, Araukarien und Azaleen weisen den wettergestählten Nordalpenbewohner sofort freundlich darauf hin, dass er im Süden angekommen ist.

Die junge Münchnerin Marie Roth erfüllt sich den Traum von Italien, Sie kauft sich ein wunderschönes Haus in einem gottverlassenen Nest. Und natürlich landet sie sofort mitten im Dorfleben, im Italien der Gerüchte und Geschichten, der Freundschaften und Feinschaften, im Italien mit dem Jahrhunderte währenden Gedächtnis. Und natürlich verliebt sie sich, aber das war bei der Ausgangslage ja sowieso unvermeidlich. Aber es geht ja hier auch nicht darum, etwas Neues zu erfinden. "Das Wasserhaus" ist ein herrlich zu lesender Aussteigerroman, gewürzt mit viel Lokalkolorit und Anekdoten aus dem Italien von heute. Ich fühlte mich oft erinnert an Bölls "Irisches Tagebuch", aber ich kann nicht ganz den Finger darauflegen, warum. Margret Minker wohnt seit etlichen Jahren in Montegrazie und es ist verbürgt, dass viele der geschilderten unterhaltsamen Begebenheiten sich so zugetragen haben, sich aber auf jeden Fall so zugetragen haben könnten.

Alle, die wenigstens für einen sonnigen Moment schon einmal daran gedacht haben wie es wäre, die Zelte in Deutschland einfach abzubrechen und inmitten eines Sonntagnachmittags im Olivenhain wieder zu erwachen, erhalten hier einen Einblick ins Innenleben des richtigen Italiens von einer Autorin, die es wissen muss. Nicht nur weiss sie es aber, sie beschreibt es auch mit der genau richtigen Mischung aus Liebe und Distanz zum Objekt, dass es eine Freude ist, sich die Dorfbewohner und deren Umtriebe vorzustellen und mit Gesichtern zu füllen. Wer sich nach diesem Buch nicht wenigstens mal bei der Einwanderungsbehörde in Imperia erkundigt, dem ist nicht mehr zu helfen.

Klicken Sie hier, wenn Sie das Buch erwerben wollen.