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Restauranttipp:

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Literaturtipps & Rezensionen

Andrea Büsing-Kolbe, Hermann Büsing: Stadt und Land in Oberitalien. Die Po- Ebene in römischer Zeit.

Die norditalienische Po-Ebene ist dem Gelegenheitsreisenden nicht unbedingt als Verwahrort für römische Geschichte bekannt, sieht man einmal von besonders augenfälligen Monumenten kaiserlicher Baukunst wie dem Theaterbau von Aosta, dem Kolosseum in Verona oder die Porta Praetoria in Turin ab, die auch dem mäßig interessierten Urlauber schon durch ihre massive Präsenz nicht verborgen bleiben.

Der im einschlägig vorbelasteten Verlag Philipp von Zabern erschiene großformatige und opulente Bild- und Geschichtsband "Stadt und Land in Oberitalien" ist inhaltlich zweigeteilt. Zunächst erfährt der Leser eine kundige Einführung in die römische Geschichte des Landes "zwischen Alpen und Apennin", gefolgt von einer erstmals in deutscher Sprache vorliegenden Ausgrabung einer antiken Raststätte in der östlichen Po-Ebene.

Die Provinz Gallia Cisalpina, das "Gallien diesseits der Alpen" wurde erst ca. im 2. Jh.v.Chr. von den Römern erobert und besiedelt, hauptsächlich als Befestigung gegen aus den südlichen Alpentälern einfallende keltische Stämme. Der allgemeine Teil des vorliegenden Bandes widmet sich zunächst übersichtlich einem Exkurs in die vor-römische Padana und den Spuren der Etrusker, Veneter und Kelten bis hin zur Eingliederung der Südalpen in das Römische Reich. Grundzüge römischer Besiedlungs- und Beherrschungspolitik werden auch anhand bedeutender Ruinen von Aosta über Brescia bis Aquileia erläutert.

Die Autoren, die Bochumer Archäologen Andrea Büsing-Kolbe und Hermann Büsing, setzen die Übung im detaillierten Teil über die Ausgrabung eines römischen Landgasthofes in der östlichen Po-Ebene, zwischen den Ortschaften Ficarolo und Gaiba, in die Praxis um. Hervorragende Farbaufnahmen und Detailzeichnungen vermitteln einen Eindruck in die Grabungsarbeit und - was dem Laien vielleicht interessanter erscheint - in den ganz profanen Alltag eines Gasthofes unweit der bedeutenden Heeres- und Handelsstraßen.

In und um die rund 80 m langen, vom Schlick des Flusses konservierten, Reste des Gebäudekomplexes, bestehend aus zwei von einem offenen Hof getrennten Flügeln, fanden die Autoren hochwertiges Tafelgeschirr, syrisches und ägyptisches Glas, Amphorenreste oder keltische Emailarbeiten aus Britannien - Hinweise also, dass Staatsbeamte und Heeresmitglieder sich durchaus luxuriös unterbringen und beköstigen ließen. Neben der Dokumentation und Klassifizierung der Funde erfährt der Leser eine Reihe interessanter Begleitumstände, z.B. zur Beschaffenheit des Rotweines, zur Zubereitung und Aufbewahrung von Speisen und zu Schmuckstücken, die sich in einem als "Schönheitssalon" genutzten Gebäudeteil fanden. Naturgemäß bezieht sich ein Großteil der Ausgrabungsfunde auf das Ende der mehr als 600-jährigen Geschichte der Siedlung.

Für archäologisch Interessierte ist die erstmals in deutscher Sprache vorliegende Arbeit rund um die "Dame von Ficarolo" sowieso obligatorisch, dem kulturell interessierten Italienurlauber bereitet sicher die kurzweilige Einführung in die Spuren antiker Villen und Triumphbögen in Como, Sirmione oder Susa, sowie der anekdotische Exkurs in die Besiedlungsgeschichte mehr Freude. Kundiges Expertenwissen auch für Relikte abseits der Touristenhochburgen, spannend vermittelt und verbunden mit großformatigen Fotos machen das Buch zu einer Empfehlung für die Geschichte Oberitaliens.

Kai Tippmann

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