Buchtipps

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Literaturtipps & Rezensionen

Werner Bätzing: Grande Traversata Delle Alpi (GTA) Teil1, der Norden

Update: Soeben ist im Rotpunktverlag die fünfte, grundlegend überarbeitete und vollständig aktualisierte Auflage des zweiteiligen GTA-Führers von Werner Bätzing erschienen. Neu sind die verschiedenen, mit dem öffentlichen Verkehr gut erreichbaren Einstiege in die Traversata: über den Griesspass ins Anzasca-Tal, von Saas Almagell nach Alagna oder von Omegna in Norditalien nach Campello Monti. Im Süden führt ein attraktiver Weg vom Susa-Tal bis ans Ende der GTA in den ligurischen Alpen und weiter bis ans Mittelmeer. Zudem verlocken zahlreiche Varianten zu Abstechern jenseits der GTA und Rundwanderungen im kaum bekannten Gebiet der Seealpen.

Werner Bätzing ist Professor für Kulturgeografie an der Universität Erlangen-Nürnberg mit Schwerpunkt Alpenraum, und dieser akademische Hintergrund bereitet den Boden für den vorliegenden zweiteiligen Wanderführer. Die Grade Traversata delle Alpi ist ein Weitwanderweg, der die piemonteser und ligurischen Seealpen in insgesamt 68 Tagesetappen durchzieht. Bätzing beschreibt ein Konzept von umwelt- und naturverträglichen Touren, die sich in ihrer Gesamtheit, aber auch in einzelnen Etappen an den erfahrenen Bergwanderer richten. Dabei gehen beide Bände über einen Wanderführer weit hinaus: Der Teil Nord (34 Etappen von den Walliser über die Grajischen Alpen bis Susa/Dora Riparia) gibt Auskunft über Natur, Geschichte, Kultur dieser faszinierenden Kulturlandschaft und macht vertraut mit der Konzeption der GTA, deren Entstehung und Umsetzung.

Die übersichtlichen Wegbeschreibungen werden ergänzt durch eine Fülle an praktischen Zusatzinformationen zum Verhalten in der Natur, günstigen Reisezeiten, empfohlener und notwendiger Ausrüstung, sinnvollem Kartenmaterial sowie wichtigen Telefonnummern, Internetseiten und weiterführenden Literaturhinweisen. Ausgehend vom Leitsatz Bätzings "man sieht nur, was man weiß", der die Matrix für das vorliegende Wander- und Kulturbuch ist, wird der Leser kenntnisreich und unterhaltsam mit der traditionellen Alpenkultur und dem historischen Hintergrund der Besiedlungsgeschichte der Südalpentäler vertraut gemacht. Die teils mehrtägigen Etappen werden von einer tabellarischen Liste öffentlicher Verkehrsmittel, Unterkunfts- und Einkehrmöglichkeiten eingeleitet. Hinweise auf Detailkarten und detaillierte Wegangaben vom Profi sorgen für eine sehr gute Orientierungsfähigkeit in den teils unübersichtlichen, teils entvölkerten und daher nicht immer ungefährlichen Streckenverläufen. Eine Vielzahl von Verweisen auf einschlägige Internetseiten ergänzen den vorliegenden Reiseführer hervorragend uns helfen bei der unabdingbaren Suche nach tagesaktuellen Informationen.

Um das Geld in dieser nahezu entvölkerten und industriearmen Region zu halten, beginnen die Etappen meist in Talortschaften und führen über Kämme und Passwege meist in das nächste von West nach Ost verlaufende Paralleltal. In Ermangelung anderer Einnahmequellen, da der italienische Staat keine einschlägige Förderung leistet und so finanzielle Zuwendungen vor allem durch Frankreich und Wanderfreunde aus dem deutschsprachigen Raum geleistet werden, ist der touristisch-wirtschaftliche Aspekt hier natürlich durchaus bedeutsam. Einerseits gelingt so auf jeder Tagestour ein gewisser Querschnitt durch die Lebens- und vergangenen Arbeitsformen der jeweiligen Region, andererseits bedeutet diese Konzeption für den Wanderer oft die Überwindung von mehr als 1000 Höhenmetern pro Tag. Die GTA benutzt hierbei fast ausschließlich bereits vorhandene Wege, also Verbindungswege, Saumpfade, welche die einzelnen Alphütten miteinander verbinden, aber auch das engmaschige militärische Wegenetz, das 2 Weltkriege hier hinterlassen haben.

Selbstverständlich ist das Buch absolut unverzichtbar für jeden, der auch nur Teile der GTA bewandern möchte. Ich möchte den sehr kenntnisreichen und auch literarisch hervorragend gelungenen und fesselnden Band aber auch denjenigen ans Herz legen, die einfach gern Reiseliteratur genießen oder sich "aus erster Hand" mit der abwechslungsreichen Geschichte des piemontesischen Alpenbogens auseinandersetzen wollen. Viele wunderbare Fotos, eine übersichtliche und unaufdringliche Gestaltung sowie eine robuste, kleinformatige Aufmachung tragen zum Lesegenuß bei und erleichtern die Handhabung unter Witterungsbedingungen. Ich würde mir wünschen, dass Bätzings Notizen ihrem Anspruch gerecht werden und wenigstens einen Teil dazu beitragen, diese wunderschöne Naturlandschaft durch einen sanften und interessierten Tourismus wiederzubeleben. Und "Wirtschaftshilfe" macht wohl nirgends so viel Vergnügen, wie hier.

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